Dompierre-sur-Besbre – Auxey-Duresses

Der offizielle Stellplatz, den wir in der Nacht angesteuert haben, ist mit allem ausgestattet, was ein Wohnmobil-Rentner-Herz höher schlagen lässt: Wasser, Kassettenentsorgung, Strom, sogar ein schickes, sich selbst reinigendes Klo-Oval. Alles kostenlos. Warum finanzieren die Kommunen so einen Luxus? Wahrscheinlich lohnt es sich, die grauen Nomaden ins Dorf zu locken. Wir vergessen in der Hitze des serielle Foto. Im Leclerc kaufe ich eine Sechser-Packung Eis. Vierer-Packungen sind selten, der Standard sind sechs. Notgedrungen isst jedes unserer Kinder demnach stets zwei Eis. Wie machen die Franzosen das, die haben in der Regel doch drei Kinder? Wer kriegt das überzählige?

Wir entscheiden uns spontan, doch nochmal bei unserem Lieblingswinzer von letztem Herbst vorbeizuschauen. Hatten die Option erst verworfen, weil wir unsere verklärten Erinnerungen an keiner neuen Realität messen wollten. Und fänden es jetzt doch komisch, es nicht zu tun, obwohl wir haargenau in der Gegend sind und haargenau hier und jetzt wieder einen Ort für den Nachmittag brauchen. Keine Lust mehr, weitere Lebenszeit mit der Suche nach nicht existenten Badeseen zu verbringen.

Auxey-Duresse. Der Winzer ist, ohne überschwänglich über unser Wiederauftauchen zu werden, immer noch genauso freundlich und unaufdringlich interessiert wie beim ersten Mal. Wieder die Weinprobe im herrlich kühlen Keller, als zweiten Weißen kredenzt er uns diesmal einen edlen Grand Cru, ohne es zu verraten, zum Glück sage ich, dass er mir besser schmeckt als der erste. Volker schmecken beide gleich gut. Was bei diesen Weinproben in Wirklichkeit auf die Probe gestellt wird, ist nicht der Wein, sondern unsere nicht vorhandene Expertise. Wir erzählen von Marokko und vom Wein, den wir dort getrunken haben.

Aus irgendeinem Grund gelingt das Festessen heute nicht, die Kartoffelstückchen kleben am Pfannenboden, verwandeln sich in fettigen Kartoffelmatsch statt in knusprige Pommes. Verdauungsspaziergang in den Ort. Immer noch hübsch, aber ich würde keine Hymnen mehr singen, wie beim ersten Mal. Die Kinder stopfen sich den Bauch voll mit Sauerkirschen, hoffentlich helfen sie, das ganze Fett zu verdauen.

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