Douar Azrareg – Imi-n-Tanoute

Wir wollen tanken, bevor wir auf die Autobahn Richtung Marrakesch fahren, kommen aber an keiner Tankstelle vorbei. Dann halt tanken an der Autobahn. Aber das Navi behauptet, dass erst in 65 Kilometern die nächste Tankstelle kommt. Das Iphone weiß es nicht besser. Die Autobahn führt über die niederen Ausläufer des Atlas. Nicht so hoch wie der Pass, natürlich, aber so steil, dass der Düdo zeitweise nicht mehr als 30 schafft.

Das rote Reservelämpchen geht an. Erinnerungen an die „Schlüsselszene“ (Volker) in Spanien, als uns der Düdo auf der Autobahn ausging, und zwar ziemlich genau 70 Kilometer nachdem das rote Lämpchen angegangen war. Nach 70 Kilometern Flachland. Diesmal müssen wir es also 65 Kilometer weit über den Atlas schaffen. Wenn es die Tankstelle noch gibt, die das Navi meint. Einmal sehen wir linker Hand eine Afriquia-Tankstelle. Aber es kommt keine Ausfahrt. Es kommt überhaupt keine Ausfahrt. Wohin auch, um uns herum sind nackte Berge, kein Dorf, kaum ein Ziegenhirte. Wenn es bergab geht, schaltet Volker in den Leerlauf, um Sprit zu sparen. Es sind spannende 65 Kilometer. Aber wir schaffen es. Volker tankt 77 Liter, drei waren also noch im Tank.

Ein Schlenker nach Imi-n-Tanoute, um Geld zu holen und Brot zu kaufen. Waren gestern in Agadir nicht in der Lage, an alle Ressourcen zu denken. Heute sind wir verkatert, aber nicht schlimmer als nach einer Flasche, obwohl es zwei Flaschen waren.

Kurz vor der Autobahnauffahrt finden wir ein weitläufiges Plateau, diesmal ein Lagerplatz für Sand. Die Kinder fangen gleich an zu buddeln. Der Plan ist, hier früh ins Bett zu gehen und morgen früh um fünf mit schlafenden Kindern los. Wir müssen Strecke machen, denn erstens gibt es zwischen Marrakesch und Casablanca nichts wo wir hinwollen könnten und zweitens ist es Zeit, zurück nach Europa zu kommen, nach fast fünf Monaten in Marokko.

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