Heuilley-Cotton – Auxey-Duresses

Toni wacht schon um sechs auf. Die Kirchturmglocken alle Viertelstunde. Wir packen – immer noch martyriös – im Morgengrauen alles zusammen, die Kinder weinen schon, fahren wieder zu der Stelle am Kanal. Dann wird es richtig schön. Frühstück: Brei. Warm tut gut.

Suchen den Spielplatz, von dem Savannas Mutter gesprochen hat. Zwei Wippen und eine Rutsche. Toll. Peppi rutscht am laufenden Band. Toni klettert im Kletterbaum, braucht immer nur Hilfe beim ersten Stück. Spielt Fledermaus, die im Baum schläft. Zurück am Düdo entspannt. Fädeln Schneckenhäuser auf, nochmal Essen (Brot mit Vache-qui-rit und Tomate), Toni spielt mit Sternchen, zum ersten Mal so richtig ein Puppen-Spiel, sagt dass sie für ihre Kleine einen Schnuller kaufen geht, usw. Ich springe nochmal in den Kanal. Toni kommandiert, dass ich wie ein Delfin tauchen soll.

Wir fahren los, entspannt, besser geplant als gestern. 13:10. Katharina kommt wie bestellt zurück zum Düdo, legt sich beim Fahren hinten auf Tonis Bett, überhaupt kein Problem mehr.

Beide Kinder schlafen ein. An Dijon vorbei. Wir fahren auch an unserem Ziel Nuits-St-Georges vorbei, weil beide noch schlafen, suchen ein neues. Kommen heute richtig weit! Und sind plötzlich in der Bourgogne, Wein soweit das Auge reicht, die Landschaft ist völlig anders. Entscheiden uns für ein Dorf etwas abseits der Hauptstraße. Noch 43 Minuten.

Als wir in Beaune sind, wachen die Kinder auf. Perfekt. Können hier noch was kaufen. Anhalten. Finden einen Parkplatz, sind plötzlich das erste Mal in einem Städtchen. Touristen-Erinnerungen. Der Düdo parkt vor einem Collège. Wir packen die Laptops in den Tresor. Die Stadt ist mal wieder umwerfend hübsch.

Bäcker.
Eis.
Karussell.
Zigaretten im Bar-Tabac, Toni tobt weil ich ihr da nichts kaufe.
Spielplatz. Staubige Kiesel statt Sand. Das lockige Kind mit seiner Großmutter, das Toni das Schäfchen mopst. Der riesige Falter (Fledermaus?).

Ankunft in Auxey-Duresse. Ein unglaublich netter Mann der Winzer, Alain Creusefond. Zurückhaltend, unkompliziert, dabei ehrlich interessiert an unserer Reise. Seine arbeits-dreckigen Brillengläser. Er führt uns in den Keller, die Kühle ist ein Genuss. Ein Weinkeller wie bei Asterix und Obelix. Die Weinprobe hat genau das richtige Niveau für uns: Je ein günstiger und ein teurerer Weißer und Roter. Alles aus einem Glas, mit austrinken. Für mich schmeckt alles gleich, aber Volker ist vom teureren Roten begeistert. Das ist was Besonderes, sagt der Winzer, kein Wein für nebenbei zum Essen, sondern mit einem bon copain, 12 Euro. Wir sind bon copains, sage ich zum Winzer, wir nehmen eine Flasche.

Ein schnelles Abendessen: Nudeln mit Bolognese-Soße und einem Glas Kichererbesen. Schmeckt gut. Peppi ist rot von Nase bis Kinn und zu beiden Ohren

Heute sind wir eine Woche unterwegs. Es fühlt sich an wie ein ganzes Leben.

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