Imsouane

Wir bleiben drei Nächte. Morgens ist es fast windstill, im Lauf des Tages wird der Wind immer stärker. Nachmittags reißt er einem fast die Düdotür aus der Hand, wenn man sie von innen öffnet. Wir feiern jeden Kessel Wasser, der auf unserem neuen Herd kocht. Wenn die Kinder schlotternd vom Strand kommen, kann ich ihnen in weniger als einer Minute einen heißen Kakao hinstellen. Jetzt haben wir auch ein kleines Raumschiff, wir müssen fast nicht mehr raus!

Am Hafen kaufe ich einen ganzen Thunfisch, ein riesiges Ding. Als ich ihn in die Pfanne hauen will, geht unser Gas aus. Die Läden im Ort wollen unsere Gasflasche nicht tauschen. Sie sehen zwar genauso aus, sind genauso blau, aber offenbar von einer anderen Firma. Wir sollen hoch auf die Nationalstraße, im ersten Dorf gebe es unsere Art von Flasche. Dem ist leider nicht so. Im zweiten Dorf erfahren wir, dass es in der gesamten Region Essaouira unsere Flaschen nicht gibt. Wir kaufen also eine neue und fahren jetzt drei Gasflaschen – eine volle marokkanische, eine leere marokkanische, eine leere deutsche – spazieren. Hoffentlich können wir die leere marokkanische irgendwo zurückgeben.

Zurück auf dem Parkplatz, zwei Stunden später, brate ich den Thunfisch endlich fertig. Machen nicht mal Kartoffeln dazu, sondern essen uns am Fisch satt. Wir haben zwei Tage daran. Aus den kalten Resten machen wir Salat mit Zitrone, Joghurt, Knoblauch, Zwiebel und Gurke. Fantastisch.

Wir teilen uns den Parkplatz mit Tagesausflüglern, die meisten sind Surfer. Und mit den allgegenwärtigen, sandfarbenen Straßenhunden. Unterm Düdo hat eine Hündin mit schlackernden Zitzies Stellung bezogen. Ihre Babys liegen als quietschender Haufen aus Fell und Schnäuzchen in einem Bretterverschlag neben dem – meist unbesetzten – Stuhl des Parkwächters. Ich mache mir Sorgen um die Kleinen, denn ich sehe die Hündin fast nie bei ihren Babys, sie liegt meistens unterm Düdo.

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