Kaoki Beach – Ounagha

Es stürmt noch genauso wie am Tag zuvor. Volker arbeitet an klareren Indesign-Skizzen von allen Möbeln. Grundrisse und Frontalansichten. Ein brauner Düdo ist auch da, mit zwei riesigen Ausbuchtungen auf dem Dach, die eine besteht aus der oberen Hälfte eines Kleinwagens. Die Idee ist natürlich charmant, aber formschön ist das nicht, sieht aus wie eine riesige Eiterbeule. Volker hat dort gestern sogar Kinder gesichtet, aber der zum Düdo gehörige Mann ist so ein langhaariger, cooler Hippie, dass ich sofort erschrecke, und nur schnell bonjour murmele, statt das Gespräch zu suchen. Bei dem Wind sind sowieso alle drin.

Die Entscheidung für Ounagha steht. Ganz abgesehen davon dass es uns hier viel zu windig ist, gibt es weit und breit keinen Schreiner. Nur Hostels und Surfschulen. Es gibt ja nicht mal Läden, sondern nur ein kleines Lädchen mit Späti-Preisen für marokkanische Verhältnisse. Volker lässt sich an der Rezeption die Skizzen ausdrucken (es dauert lange, aber es klappt erstaunlicherweise und kostet nicht einmal), dann düsen wir zurück nach Ounagha.

Wir eröffnen Ali das wahre Ausmaß des Auftrages. Er korrigiert seine Preise etwas nach oben, aber damit hatte ich auch gerechnet, denn die Skizzen aufgrund derer er seinen ersten Kostenvoranschlag gemacht hatte, waren deutlich weniger komplex als das was wir wollen. Kurioserweise helfen die Ausdrucke nur wenig. Ich dachte, dass er die Sachen auf dem Laptop-Bildschirm schlecht erkennen kann. Aber das ist es nicht. Er kann Grundrisse und Frontal-Ansichten nicht in eine dreidimensionale Vorstellung übersetzen. Er reicht mir einen Stift und bittet mich, die Truhe zu skizzieren. Ich sage, dass ich nicht zeichnen kann, und deute auf den Ausdruck, der ist doch sogar perspektivisch!

Beiderseitige Bedenkzeit bis morgen.

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