Moulay Bousselham, Camping Flamants Loisirs

Es ist neblig und kalt, kälter als in Spanien. Auf der Allee zu den Duschen haben Spinnen Netze von Baum zu Baum gesponnen, ich muss mich ducken, um drunter durch zu kommen. Wir machen den Düdo startklar, plötzlich, innerhalb von Minuten, lichtet sich der Nebel und die Sonne kommt raus. Wir beschließen, noch eine zweite Nacht hier zu bleiben, zum akklimatisieren. Nachmittags pilgern wir in den Ort, zu Fuß ein Kilometer an der Landstraße entlang, wir sind schüchterner und wackeliger unterwegs als in Asilah.

Toni zeigt sich gänzlich unbeeindruckt davon, dass hier alles recht anders aussieht als in Europa. Sie hopst neben uns herum wie eh und je, wandelt in ihrer Spielwelt gen Moulay-Bousselham: „Ich wär das Entchen und hätte keine Eltern mehr...“ Ich sage ihr, dass wir in Marokko sind und dass wir uns noch nicht so gut auskennen und dass ich will, dass wir gucken, wie sich die Leute hier verhalten und uns selbst so ähnlich verhalten. Und, ich komme zu meiner idiotischen Pointe: „Was machen die Kinder hier? Sie laufen normal neben ihren Eltern her, sie hopsen nicht und ziehen nicht an der Hand und sie reiten nicht auf den Schultern. Ich will dass du Dich hier in Marokko verhältst wie ein marokkanisches Kind.“ Wir spielen das Spiel, wer zuerst ein marokkanisches Kind sieht, kriegt einen Punkt.

Ich kaufe mit Peppi Mandarinen bei einem Mandarinenverkäufer. Die Kunden vor mir, ein junger Mann mit Zahnspange und ein anderer, wollen ein Foto mit sich und Peppi machen. Peppi will aber nicht von meinem Arm runter. Ich stelle mich also mit ihr daneben. Hätte gern selbst ein Foto von der Szene.

Toni muss pullern. Wie ist das mit Kinder abhalten in Marokko? Hinter dem Mäuerchen, auf dem wir sitzen, ist Brachland, dahinter eine Wand, vielleicht da? Bloß nicht, hinter der Wand ist die Moschee. Auf der Straße laufen Kühe.

Ich besorge uns ein Köfte-Sandwich mit Pommes. Den Kindern schmeckt es, es ist einfach Hackfleisch mit Mayonnaise in Weißbrot. Während wir essen, taucht ein Rudel Jungs auf, sie wollen etwas. Volker versucht zu eruieren, was. Offenbar wollen sie ein Foto mit unserer Kamera machen und uns dafür ein Foto mit ihrem Handy machen lassen. Ich sitze daneben und lasse Volker machen. Er macht es nett und gut und gibt unsere Kamera trotzdem nicht aus der Hand. Er macht ein Foto von ihnen und verspricht, es ihnen auf Whatsapp zu schicken.

Meine ersten Einkäufe außer dem Obst. Brot und Wasser an einem der Kioske von denen ich noch nicht weiß, dass sie normale marokkanische Läden sind.

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