Plage Blanche – Oase Tighmert

Ich komme mit dem Tagebuch in der Gegenwart an, ein erhebender Moment. Vielleicht schaffen wir es wirklich, das Blog demnächst online zu stellen. Kein Polizist kam, um uns zu räumen, Genugtuung dass wir nicht auf die Rentner gehört haben. Mittags brechen wir auf, zurück Richtung Guelmim, es gibt ja nur eine Straße, die hier hin führt, die müssen wir auch wieder zurück. Die arme Toni schläft nicht ein. Kurz vor Guelmim hole ich sie vor, die Kinder sitzen jetzt immer öfter auf meinem Schoß auf dem Beifahrersitz, wir werden unvorsichtiger, je länger wir in Marokko sind. Es gibt hier wenig Verkehr.

Dem Gesetz unserer Reise folgend, dass es alles im Überfluss gibt, außer man sucht danach, haben alle Kioske mit dem blau-orangenen Maroc-Telecom-Schild gerade zu. Ein Telefonladen hat offen, aber der nette Verkäufer bedeutet mir, dass er keine Guthaben-Karten verkauft, sondern mir das Guthaben schicken könnte, aber dafür müsste ich meine Telefonnummer kennen, und das tue ich immer noch nicht. Also weiter. Aber wir finden nichts und kehren deshalb am Kreisverkehr um, zurück zu dem Telefon-Mann, ich kann ihn ja auf meinem Handy anrufen, so hätte er meine Nummer. Auf dem Weg sehen wir doch einen offenen Kiosk mit Maroc-Telecom-Schild, Volker bremst, ich springe raus, aber er hat keine Karte. Schickt mich nach nebenan. Der nebenan schickt mich nach gegenüber. Und da kriege ich dann eine. Kaufe auf dem Rückweg noch Brote, wieder ein außergewöhnlich herzlicher Verkäufer – Bienvenue en Maroc – dann zurück zum Düdo und zurück zur Oase.

Auf dem Campingplatz leider viele Deutsche, die uns sofort anschwallen. Der Hamburger mit Bierbauch und getönter Derrick-Brille, der uns schon kennt: „Höhö, der Strahlenschutz ist da, dann müssen wir uns ja keine Sorgen machen.“ Ich gebe mir keine große Mühe, meinen Ekel vor den Typen zu verbergen. Ich finde ja auch die meisten Franzosen hier unsympathisch, aber wenigstens verstehe ich nicht alles was sie labern. Ich schnorre eine Zigarette von einer alten Französin, kann sie aber leider nicht recht genießen. Als ich wieder zu Volker stoße, sagt der Hamburger gerade zu ihm: „Das kannst Du nicht wissen, ob Du der Vater bist, das weiß nur Deine Frau.“

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