Saint-Vincent-de-Barbeyrargues – Les Salces

Wir wollen wieder nach Les Salces, obwohl ich bei Kay niemand erreicht habe. Am frühen Nachmittag – nach Pool, armem Ritter in Janes Küche, nochmal Pool – brechen wir auf. Es ist aufregend, allein mit Düdo und Kindern unterwegs zu sein. Ich holpere mit dem Hinterrad über eine Bordsteinkante, habe die Kurve zu eng genommen. Sonst geht alles gut. Großeinkauf in Clermont l’Hérault. Die Kinder dürfen sich Süßigkeiten aussuchen. Peppi will Schokobären, im Düdo stellen wir fest, dass es sich dabei um Marshmallows mit Schokoglasur handelt. Die Kinder essen sie nicht auf.

Zum Glück kommen wir noch an einem Tabac-Laden vorbei. Wenn die Kinder Süßigkeiten kriegen, will ich Zigaretten. Wir kurven die Berge nach Les Salces hoch. Wie gut ich den Weg mittlerweile kenne. Wir parken den Düdo gegenüber von der Guinguette und laufen zu Fuß in die Schotterstraße zu Kays Haus. Beide Autos sind weg, niemand zu Hause. Die Verandatür steht offen, wie immer. Ich suche einen Fetzen Papier, um eine Nachricht zu hinterlassen. Befreie ein Baguette von seiner papiernen Bauchbinde und schreibe mit einem herumliegenden hellrosa Filzstift, dass wir da sind.

Zurück am Düdo kommt Kays Freund Gunnar des Weges, ich bitte ihn, mir zu helfen, den Düdo aufs Grundstück zu navigieren. Aber erst noch Trinkwasserkanister auffüllen, am Wasserhahn am Bouleplatz. Wir rollen souverän den schmalen Abhang hinab, aber ich will noch wenden, um erstens mit der Solarplatte in der Sonne und zweitens in abfahrbereiter Richtung dazustehen. Wähle dabei nicht den klügsten Winkel, muss ewig kurbeln, der zur Verfügung stehende Wendekreis ist kaum größer als der Düdo. Ich schwitze am Lenkrad, und Gunnar flucht im schwarzen Auspuff-Qualm. Der Tag war nicht ohne. Zum Abendessen gibt es eine Dose Linsen ohne alles.

Als wir im Bett liegen höre ich es draußen quieken. Wildschweine, was sonst. Aber das quieken hält an, was machen die hier so lange? Und warum grunzen sie nicht? Mein Herz rast. Bin froh, dass auch Peppi noch wach ist. Mit ihr auf dem Arm traue ich mich zur Tür, leuchte mit der Taschenlampe hinaus. Keine Schweine zu sehen. Die leere Dose Linsen steht aufrecht an genau der Stelle, an der ich sie abgestellt habe. Sonderbar. Hätten Wildschweine sie nicht sofort umgerüstet? Wir stehen schutzlos am Waldrand, einen halben Kilometer von der nächsten menschlichen Behausung entfernt. Zwinge mich, einzuschlafen.

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