Valras Plage

Tonis Geburtstag. Ich habe einen Nusskuchen aus dem Supermarkt mit Schokoglasur überzogen und mit Zuckertieren verziert. Kerzen. Das Herzchen-Kostüm. Das Einhorn. Das Kinderbecken rund ums Piratenschiff ist mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Ich frage einen Campingplatz-Menschen, ob das so bleibt. Er sagt, dass eine Jugendgruppe erwartet werde, bildet mit abgespreiztem Daumen und kleinem Finger eine imaginäre Flasche, die er zum Mund führt. Die zugelöteten Jugendlichen würden sonst auf den Mast klettern und könnten ins kaum knietiefe Wasser stürzen. Aber wir dürften natürlich rein. Er stellt für uns die Wasserspiele an. Volker planscht lange mit den Kindern im tiefen Pool, das Wasser ist viel wärmer als im Kinderbecken. Toni schwimmt ohne Schwimmflügel ein paar Züge bevor sie untergluckert.

Mir schmerzt etwas das Herz, weil ich mir gewünscht hätte, dass der Tag, auf den Toni seit einem Jahr hin fiebert, reicher mit schönen Ereignissen wäre. Statt dessen Regen. Der erste Regentag seit Wochen. Kein Besuch. Es ist einer jener wenigen Momente, in denen mir der Preis unserer Reise bewusst wird. Aber Toni scheint zufrieden mit ihrem Geburtstag.

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