Wasserfälle hinter Tissint – Wüste hinter Foum Zguid

Ich fange schon beim Frühstück an, das Mittagessen vorzubereiten. Ein genialer Schachzug, um dem vorbeirauschenden Tag ein Schnippchen zu schlagen. So kann ich die Zeit nutzen, in der die Kinder rumturnen statt zu essen, sich an- und wieder ausziehen, sich von Volker die Zähne putzen lassen oder nicht – und was der morgendlichen Vergnügungen mehr sind. Ich schäle Gemüse für den Eintopf mit den kleinen linsenförmigen Nudeln, unser neues Standardgericht. Habe fast alles vorbereitet, als Volker mit den Kindern los zieht, zum Wasser. Ich mache mir noch einen Kaffee, rauche eine dazu, danach stippe ich trockenen Schmalzkringel in den Kaffee, welch Luxus. Dann messe ich den Ölstand und löse Volker ab.

Als Volker wieder da ist, will ich auch baden. Ich gehe in eines der tieferliegenden Becken, es scheint tief und es ist tief, es ist auch schweinekalt. Mehr als ein paar Schwimmzüge schaffe ich nicht, so kalt ist es.

Die Straße zum Lac Iriqui, weiß auf unserer Landkarte eingezeichnet, ist eine steinige Piste. Wir fahren ein paar Meter, kehren dann um, die Steine sind spitze Brocken, wir haben Angst um die Düdo-Reifen. Also weiter auf der Straße Richtung Zagora. Hinter Foum Zguid wachen die Kinder auf. Wir suchen wieder einen Schlafplatz irgendwo jenseits der Straße. Die zweite Piste, die wir probieren, führt zu einem Hügel, kurz davor ein Brunnen. Wir bleiben diesseits des Flussbettes, bloß nicht zu nah zum Brunnen.

Volker besteigt – zum Runterkommen, also zur Erholung von der Fahrt – den Hügel und trifft dort einen Mann. Hier ist nichts, nur Einöde, die letzte Ortschaft war Foum Zguid, bestimmt 20 Kilometer entfernt. Es wird gleich dunkel. Irgendwo hier hinter den Hügeln muss er wohnen.

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